Simon-Marius-Straße

Simon Mayr (später lat. Marius) wurde am 10. Januar 1573 hier in Gunzenhausen geboren. Später starb er im Alter von fast 53 Jahren am 26. Dezember 1624 in Ansbach. Simon Marius war Arzt, Mathematiker und Astronom, fast gleichzeitig mit Galileo Galilei setzte Marius als einer der ersten das damals gerade neu entwickelte Fernrohr zur Himmelsbeobachtung ein. Eine Erfindung, mit der es beiden Wissenschaftlern gelang, die vier größten Jupiter-Monde zu entdecken. Das ist es auch, wofür Simon Marius bekannt wurde. Diese Entdeckung lieferte zugleich Argumente für die Richtigkeit der heliozentrischen Lehre, dem bis heute gültigen Weltbild, in dem die Sonne als ruhendes Zentrum des Universums gilt, während sich die Planeten um das Zentrum herumbewegen. Dieses wurde damals noch oft angezweifelt.

In seinem Hauptwerk „Mundus Iovialis“ veröffentlichte er Tabellen mit den Umlaufzeiten der Monde. Die aus sehr sorgfältigen Beobachtungen im Jahr 1614 stammenden Werte weichen nicht mehr als maximal 0,3 ‰ von den heute bekannten Werten ab. Er gab sich nicht nur mit der Beobachtung zufrieden, sondern suchte auch nach Erklärungen und hinterfragte seine Ergebnisse. 

Bei der erstmaligen Festlegung von Straßennamen in Gunzenhausen 1890 war die Marius Straße eine von nur drei Straßen in Gunzenhausen, die nach einer Persönlichkeit benannt wurde. Damals trug der heutige Hafnermarkt den Namen Marius Straße. Nach ihm wurde außerdem das örtliche Gymnasium benannt. Dieses wurde 1530 als Lateinschule gegründet, 1893 durch eine Realschule ersetzt und ab 1919 war es auch Mädchen erlaubt, die Schule zu besuchen. Seit 1969 trägt es den Namen Simon-Marius-Gymnasium. 


Simon Marius


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