Hensoltstraße
Die Hensoltstraße hieß seit 1466 Ziegelgasse, da dort früher die Ziegelei stand. Später wurde sie nach Johann Leonhard Hensolt, welcher im Jahr 1816 in Gunzenhausen geboren wurde und sich als Rotgerbermeister und Bürgermeister einen Namen machte, benannt. Zuerst war er Mitglied im Magistrat und anschließend wurde er zum Bürgermeister gewählt. Dieser war 1848-1860 und 1866-1867 Bürgermeister Gunzenhausens.
Hensolt war ab 1849 Mitglied der Kammer der Abgeordneten war. Heute würde man Landtagsabgeordneter sagen.
Er half bei der Gründung der Gartenwirtschaft Hensoltshöhe und spendete dafür 15.000 Gulden, was ungefähr 600.000€ entspricht.
1903 erwarb Ernest Mehl die Gastwirtschaft „Hensoltshöhe“ und einen dreistöckigen Neubau als Erholungsheim. Daraus entwickelte sich durch diverse Anbauten das Diakonissenmutterhaus Hensoltshöhe mit seinen Einrichtigungen. Dies war die Basis für die diakonische Institution Hensoltshöhe, welche sich ab 1909 um die Krankenpflege kümmerte. Ab diesem Zeitpunkt gab es auch die erste Oberin des Mutterhauses. Ihr Name war Schwester Anna Kolitz. Sie kam aus dem Stammmutterhaus in Vandsburg und war von 1909 bis 1954 Oberin der Hensoltshöhe. Ab 1914 halfen sie auch bei der Kindergartenarbeit und bei der Pflege der Kriegsverletzten. Im Jahr 1919 bekam die Hensoltshöhe Pfarrer Ernst Keupp als ersten Rektor und begann ab diesem Zeitpunkt mit der Schultätigkeit.
1921 gab es den Zusammenschluss von pietistischen Gemeinschaftskreisen zum Hensoltshöher Gemeinschaftsverbund. Bis Ende der 1950er Jahre war die Hensoltshöhe im Stadtbild Gunzenhausens durch das starke Wachstum sehr präsent. In den 1980er Jahre wurde dann die eigene Metzgerei und Bäckerei geschlossen. Seit 2016 ist die Schwesternschaft ein Teil der Stiftung Hensoltshöhe. Heutzutage ist die Hensoltshöhe eine gemeinnützige Organisation und bietet ein reichhaltiges Informations- und Bildungsangebot, Raum für Tagungen und Veranstaltungen, Seniorenheime und eine Rehaklinik.
Die Stiftung Hensoltshöhe ist ein evangelisch geprägtes Diakoniewerk und ein geistliches Zentrum.