Stadtpersönlichkeiten aus Gunzenhausen
Heinrich Eidam und die Limeskommission
Heinrich Eidam war ein Pionier der Limesforschung. Vor allem seiner ehrenamtlichen Tätigkeit des Arztes sind die heutigen Kenntnisse zum Limes im Raum Gunzenhausen zu verdanken.
Schon vor seinem archäologschem Engagement machte Dr. Heinrich Eidam, geboren am 4. Juni 1849 in Sommerhausen, von sich reden. Er arbeite ab 1878 in Gunzenhausen als praktischer Arzt (1895 Bezirksarzt), wo er sich große Verdienste um die Hygiene erwarrn. Außerdem gründete er eine Milchküche zur Bekämpfung der Kindersterblichkeit sowie die Sanitätskolonne.
1879 begann Eidam mit Ausgrabungen zur Erforschung der Vor- und Frühgeschichte von Gunzenhausen und seinem Umland. 1892 wurde er zum Reichslimesstreckenkommissar der Limeskommission ernannt und war für den Limesabschnitt von Kleinlellenfeld bis zur Rezat zuständig. Eidam entdeckte und dokumentierte unter anderem die römischen Kastelle Gunzenhausen, Gnotzheim, Munningen und Theilenhofen, das frühmittelalterliche Reihengräberfeld in Westheim oder die Siedlungs- und Befestigungsanlage auf der „Gelben Bürg“ bei Dittenheim.
1879 gründete er auch den heute noch bestehenden Verein für Heimatkunde, 1921 wurde das von ihm initiierte Heimatmuseums eröffnete. Eidam wurde Ehrenbürger Gunzenhausen und Ehrendoktor der philosophischen Fakultät der Universität Würzburg. Er starb am 5. April 1934 in Gunzenhausen.