Limesdurchgang bei Unterwurmbach
An der Stelle, an der heute die Staatsstraße 2222 Richtung Wald von der Bundesstraße 466 abzweigt, querte in römischer Zeit eine Straßenverbindung in germanisches Gebiet den Limes.
Die beschotterte Straße führte von hier weiter zu dem römischen Kastell Gnotzheim, das ca. 6 km südlich lag. An dem Durchgang stand zunächst ein Holzgebäude mit einer massiven Umzäunung von 12 x 12 m, wohl ein sogenanntes „Blockhaus“ – ein spezieller Bautyp, der nur am Raetischen Limes beobachtet wurde. Die Befunde des Holzbaus selbst waren bei den Grabungen Ende des 19. Jahrhunderts bereits großteils zerstört oder wurden damals nicht erkannt. Eine Pfahlreihe an der Südostseite der Umzäunung deuteten die Ausgräber damals als Bestandteil einer Toranlage.
Der Straßendurchlass durch die um 160 n. Chr. angelegte Limespalisade liegt wohl unter der modernen Straßentrasse und konnte nicht archäologisch untersucht werden. Als um 200 n. Chr. die Raetische Mauer entlang des Limes errichtet wurde, setzte man diese an einen bereits bestehenden, 4,20 m breiten und 3,70 m langen Steinturm an. Für die Straße ließ man 31 m östlich einen 8,5 m breiten Durchgang frei.