Seckendorffstraße

1349 übernahm Burkhard von Seckendorff im Namen seines Adelsgeschlechts die Stadt Gunzenhausen als Lehen. Unter einem Lehen kann man sich ein Recht vorstellen, meist in Form von Grund und Boden, dass der Lehens-Nehmer, der Vasall, vom Lehensherrn erhält, wodurch beide in einem gegenseitigen Treueverhältnis verbunden sind, was konkret beispielsweise Unterstützung im Kriegsfall bedeutet. Burkhard wollte Gunzenhausen als Machtzentrum der Seckendorffs ausbauen, was allerdings aufgrund seines frühen Todes nicht gelang. Durch ihn entstand jedoch das örtliche Spital, welches er einer Sage nach aus Schuldgefühlen gründete, da er seine Geliebte aus Versehen bei der Jagd tötete. Nach dem Tod Burkhard von Seckendorffs verkaufte sein Sohn das Städtchen Gunzenhausen 1368 an das in Nürnberg ansässiges Adelsgeschlecht Hohnzoller. Burkard von Seckendorff wurde in Gunzenhausen unter dem Spital begraben, seine sterblichen Überreste ruhen unter der Spitalkirche.

Ihm zu Ehren wurde am Sonntag, den 19. Mai 1929 um 10:30 Uhr am Gunzenhäuser Marktplatz ein „historisches Festspiel“ aufgeführt, welches die Übergabe des Lehens Gunzenhausen an Ritter Burkhard von Seckendorff im Jahre 1349 behandelte. Daran erkennt man, welche Bedeutung das Leben des Burkhard von Seckendorff auch viele Jahrhunderte nach seinem Tod für Gunzenhausen hatte. Heute trägt das ortsansässige Alten- und Pflegeheim den Namen „Burkhard von Seckendorff Heim”, die Hospitalstiftung ist eine Stiftung des öffentlichen Rechts. Sie wurde im Jahre 1351 von Burkhard von Seckendorff mit der “großherzigen” Absicht der “Mehrung des Gottesdiensts und Aufnahme von Armen und siechen” gegründet. Dieser Stiftungswille ist bis zum heutigen Tage vorhanden. 



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