Reutbergstraße
Am Reutberg befand sich der städtische Schafshof an der Stelle, an der heute das Klinikum Altmühlfranken steht. Durch den Verkauf von Wolle und Schafen flossen ab Ende des 15. / Anfang des 16. Jahrhundert große Einnahmen in die Stadtkasse.
Nach diesem Betrieb, der zum Wohlstand der Stadt beitrug, wurde die Reutbergstraße benannt.
1490 vermachten die Markgrafen Sigmund und Friedrich von Brandenburg der Stadt den Schafshof (auch genannt Reutberghof).
Die ökonomische Wichtigkeit des Schafshofes wurde beispielsweise deutlich, als im Jahr 1524 200 Schafe und zusätzlich Wolle für insgesamt 210 Gulden verkauft wurden und dieses Geld in die Kasse der Stadt floss. Dies war zur damaligen Zeit sehr viel Geld, weil die Menschen mit einem Gulden einen Monat leben konnten. Da für die Stadt der Schafshof eine wichtige Einnahmequelle war, bestimmte der Stadtrat einen Bergrat, der aus zwei Ratsherren bestand und die Finanzen des Hofes verwaltete. Weiter war der Reutberghof in das gesellschaftliche Leben der Stadt fest eingebunden. So brachte die Schäferin jeden Herbst einen ganzen Laib Käse in die Stadt. Dieser wurde feierlich überreicht und anschließend gab es ein Fest.
1767 wurden wegen einer Viehseuche alle Schafe vom örtlichen Metzger erstmalig untersucht und gezählt. Er kam auf eine Stückzahl von 920 Schafen.
Bis 1879 blieb der Hof im Besitz der Stadt, danach ging er, für 3500 Mark, in Privatbesitz über, bis er 21 Jahre später im Jahr 1900 an den „Zuchtverband für Gelbes Fleckvieh“ verkauft wurde.
Im Juni 1976 wurde der Hof abgerissen und das Klinikum Altmühlfranken dort erbaut.
Mit dem Beschluss des Grundstücks- und Bauausschusses vom 18. Oktober 1972 wurde die Straße in Reutbergstraße umbenannt.