Frauenknechtstraße
Johann Heinrich Frauenknecht war von 1818 bis 1864 Stadtschreiber von Gunzenhausen. Seine bedeutendste Tat war die Gründung unserer Sparkasse, die mittlerweile die viertälteste in ganz Bayern ist und 2023 ihr 200-Jähriges Bestehen feiert. Ziel solcher Sparkassen war die Förderung der Ersparnisbildung und der finanziellen Vorsorge für die breite Bevölkerung. Das dadurch entstandene Kapital wurde dann für die wirtschaftliche Entwicklung vor Ort eingesetzt. Vorläufer der Sparkassen waren Waisen- und Witwenkassen sowie öffentliche Leihhäuser.
Frauenknecht wurde 1791 in Rüsselbach geboren. Als er 1818 nach Gunzenhausen kam, war er bereits juristisch gebildet und erhielt die höchste Stelle der Stadtverwaltung, welche die des Stadtschreibers war. In seiner Amtszeit verfasste er eine Stadtchronik über Gunzenhausen, die zwei große handschriftlich geschriebene Bände umfasst. Zudem erneuerte Johann Heinrich Frauenknecht die Stadtverwaltung und das Archiv. Neben der Gründung der Sparkasse war eine weitere wichtige Leistung der Anschluss Gunzenhausens an das Bahnnetz in den Jahren 1848/49.
Außerdem war Frauenknecht Mitglied in der evangelischen Generalsynode und in der Casinogesellschaft. 1864 trat Frauenknecht nach 46 Jahren Amtszeit in den Ruhestand und starb 1871 in Gunzenhausen.
Der Stadtrat beschloss am 16. Dezember 1954 eine neu erbaute Straße nach Frauenknecht zu benennen.