Elisabeth-Rohn-Straße
Vielen ist es nicht bekannt, aber die Dichterin des Altmühltals, Elisabeth Adeline Rohn, stammte aus Gunzenhausen und viele ihrer Werke handeln von Gunzenhausen und der umliegenden Gegend.
Geboren wurde Elisabeth Adeline Rohn als Pfarrerstochter am 3. März 1868 in Willmars in der Rhön. Ihr Leben war geprägt von tiefer Frömmigkeit und Glauben. In jungen Jahren, im Alter von 8 Jahren, zog sie mit ihren Eltern nach Dornhausen. Beeinflusst von der fränkischen Landschaft und ihren Menschen entwickelte sie großes lyrisches Talent und erzählerische Begabung. Im Jahr 1913 zog die Familie nach Gunzenhausen. Hier entfaltete sich ihr Talent weiter und sie veröffentlichte zahlreiche Werke, wie den Roman „Suchen und Finden“ über vier Familienschicksale, die in Gunzenhausen spielen, sowie vier Kurzgeschichte unter dem Titel „Aus der Heimat kommt der Schein“. Es sind viele lokale Schilderungen enthalten.
Man sagte, sie hatte ein Talent die Natur in schöner edler Sprache wiederzugeben. Trotz der vielen Werke blieb sie finanziell abhängig von ihrer Familie und führte deshalb kein unabhängiges Leben. Elisabeth Rohn war im Rahmen des evangelischen Frauenbunds, wo sie als Referentin tätig war, über Franken hinaus bekannt. Sie trug Themen auf ansprechende Weise, mit vielen Beispielen belegt, vor, sodass sie den Hörer fesselten.
Während des Zweiten Weltkriegs floh die bereits 70-jährige kranke Elisabeth auf Drängen ihrer Familie nach Wieseth. Im dortigen Pfarrhaus verstarb sie am 10. April 1945, kurz vor Kriegsende. Eine zeitnahe Überführung nach Gunzenhausen wurde nicht gestattet, da es zu der Zeit wegen zunehmender Tiefflieger-Angriffe zu gefährlich war. Daher wurde die Dichterin erst gut ein Jahr später, am 16.Oktober 1946, im Familiengrab in Gunzenhausen beigesetzt.
Am 4. Oktober 1951 beschloss der Stadtrat die ehemalige Friedhofsstraße in Elisabeth-Rohn-Straße umzubenennen, um die Dichterin zu ehren und in Gedenken zu halten.